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â–€ Die Konsumsucht â–€

... und wir kriegen nie genug...

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Es ist schon erstaunlich, wie man sich vor einigen Jahrzehnten noch das Jahr 2000 vorstellte. Von Robotern, die die ganze Hausarbeit völlig allein erledigen würden, bis hin zu Raumschiff ähnlichen Fortbewegungsmitteln, war eigentlich alles zu finden, was die Fantasie hergab. Bisher sind wir von dieser technischen "Meisterleistung" noch verschont, und ich kann dazu nur sagen: Gott sei dank! Kaum auszudenken, was passiert, wenn das alles mal zur Realität gehört. Mit jeder Einführung solcher Erfindungen schafft sich der Mensch ein klein-wenig mehr ab, während die Ansprüche unnötig weiter ansteigen, immer weiter, grenzenlos weiter.

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Für viele Menschen wird es dagegen immer schwieriger, diese neuen Wünsche zu befrieden, denn die Kluft zwischen Arm und Reich, wächst immer rasanter an, und damit auch der Unmut der kleinen Leute. Auf dem 1. Blick werden die Produkte zwar immer günstiger, rechnet man aber die deutlich niedrigere Lebensdauer dieser Geräte mit, sind sie oftmals um ein vielfaches teurer, denn im Prinzip produziert man schon für die Schrottpresse. Schon heute findet ein regelrechter Verdrängungswettbewerb zwischen Maschine und Menschlichkeit statt, bei dem letztere, deutlich das Nachsehen hat.

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Gibt es doch schon immer mehr Menschen, die es noch nicht einmal mehr schaffen, das Handy oder den Computer, mal ein paar Stunden ausgeschaltet zu lassen. Man wird so von den wichtigen Dingen abgelenkt, die das menschliche Zusammenleben kostenfrei positiv beeinflussen könnten, und findet kaum noch zur Ruhe und Entspannung.

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â–€ Deutsche konsumieren täglich â–€ 

mehr als 9 Stunden audiovisuelle Medien

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Schaut man sich beispielsweise mal Bilder von Geburtstagen, Hochzeiten oder einfach nur vom Strandurlaub an, sieht man meist irgendwo Leute, die ein Handy o.ä, in der Hand haben und wild drauflos tippen oder einfach nur aufs Display starren, ob neue Nachrichten verfügbar sind. Zwischenzeitlich wird es dann manchmal wieder kurz ablegt; einige Fotos später sieht man es dann aber schon wieder, in ihren Händen, damit sie rund um die Uhr, mit der virtuellen Welt aktuell verbunden bleiben können. Während sich gerade Kinder früher meist in Gespräche, auch der Erwachsenen, einmischten oder ihnen wenigstens lauschten, findet man sie dagegen heute, immer häufiger tippend oder PC-spielend, irgendwo abgeschieden im Abseits sitzen, damit sie nicht gestört werden können.

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Heute ist scheinbar alles gut, was modern ist, und was modern ist, bestimmen die Medien! So ist der Familiensinn deutlich ins Hintertreffen geraten, der Wunsch nach Geld, um sich dann wieder durch neue Konsumgüter dauerberieseln lassen zu können, deutlich in den Vordergrund gerückt. Die Folgen werden immer und überall sichtbarer. Es gibt immer weniger Kinder, immer mehr Scheidungen und immer weniger glückliche Familien. Ohne diese Gerätschaften regiert häufig die Langeweile, obwohl die Vergangenheit deutlich gezeigt hat, dass mit ein wenig Ideenreichtum und Interesse, dieser Fall gar nicht eintreten muss, sondern das Gegenteil erreicht werden wird. 

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Der Einfluss der Eltern auf die Kinder nahm in den letzten Jahren deutlich ab, der der Medien dagegen stark zu, die dann auf das komplette Meinungsprofil einwirken können, was sich auf die Verhaltensweise des zukünftigen Erwachsenen auswirken wird. Die Medien erziehen mehr und mehr die Kinder, traurig, aber wahr. 

â–€  Deshalb sind wir so â–€ 

konsumgeil

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Derjenige, der sich regelmäßig neue Konsumartikel leistet, tut dies oftmals aus 2 ganz verschiedenen Gründen. Ein Grund ist wohl die Freude an einer neuen Sache, die den Spaßfaktor in die Höhe treiben soll. Einer anderer, der wohl viel häufiger vorkommt, ist die Errichtung eines Statussymbols, das der Öffentlichkeit den eigenen Lebenserfolg suggerieren soll. Die Rechnung geht aber nur dann tatsächlich auf, wenn man in der Gesellschaft, in der man sich stets bewegt, auch damit auftrumpfen kann. Hat jeder von denen ein ähnliches oder sogar moderneres Produkt, stellt man keine Ausnahme mehr dar und die gewollten Vorteile verpuffen.

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Somit wird ständig versucht, die anderen Konkurrenten durch den Kauf eines noch hochwertigen Produktes zu übertrumphen, was zu einem unbewusst dauerhaften Konkurrenzkampf führt, wahrscheinlich für die Dauer des gesamten Lebens. Mag sein, dass man dies nicht immer selbst bemerkt oder auch nicht zugeben möchte, aber im Unterbewusstsein spielt sich dieses Szenario dann umso deutlicher ab. Es ist völlig normal und auch richtig, dass ein Mensch versucht, einem möglichen Dauerstillstand zu entkommen, denn es liegt wohl in unserer aller Natur, dass wir in unserem Leben einen wachsenden Lebensstandart verpassen möchten. Jedoch spielt die Geschwindigkeit, die sich in den gemachten Schritten widergespiegelt, eine entscheidende Rolle. Um Zufriedenheit und Glück zu erlangen, brauchen wir nicht jeden Schritt mitgehen, den die Industrie uns vorgibt.

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â–€ Die Vorteile der neuen Bescheidenheit â–€

Ja, so geht´s

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Während wohl der größte Teil der Menschheit der Überzeugung ist, dass ein drastisch steigender Konsum auch ein steigendes Glücks- oder Zufriedenheitsempfinden hervorbringe, gibt es doch eine Minderheit, die das völlig anders sieht. Diese Minderheit lebt ganz bewusst und offen den Trend der Konsumenthaltsamkeit aus, um wenigstens eine relative Unabhängigkeit zur vorhandenen Geldmenge und Arbeitszeit zu schaffen. Es macht natürlich wenig Sinn, könnte man durch diesen Verzicht nicht auch Vorteile bekommen.

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Kann sich jemand ohnehin keine teureren Dinge leisten, reduzieren sich die Vorteile nur auf ein Minimum, z.B durch einen geschaffenen geregelten Finanzhaushalt, was zur Beruhigung der eigenen Lebenslage führt. Wesentlich zur Zufriedenheit lässt es sich dann erst beitragen, wenn man die Vorteile deutlich spüren kann, indem sich durch den Verzicht auch Alternativen entwickelt haben. Bedenke, dass sich ab einem erreichten Mindestanspruch, die Zufriedenheit immer gleich verhält, indem sie weder sinkt noch steigt, jedoch der Anspruch bei steigendem Konsum stetig mit ansteigt, der dann als abgestorbenes Glücks- und Zufriedenheitsgefühl oder anders gesagt, als totes Kapital gesehen werden muss.

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Es reichen schon wenige kleine Schritte aus, um diesen Drang nach Fortschritt zu befriedigen. Wie groß die richtigen Schritte sind, das hängt unter anderem auch mit der Haltbarkeit der bereits vorhandenen Gerätschaften zusammen. Wenn man sich stets erst dann neue Produkte kauft, wenn die alten tatsächlich ihren Geist aufgeben haben, haben wir die richtige Schrittgeschwindigkeit gefunden, die unser Leben positiv beeinflussen kann. Dadurch verliert die Konsumlaune deutlich an Fahrt und wir haben entweder mehr Geld in der Tasche oder theoretisch mehr Freizeit zur freien Verfügung, wenn wir dadurch beruflich kürzer treten können. 

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Zudem ist der Kopf wesentlich freier für die Dinge, die unser Leben kostenlos verschönern können, dazu zählen u.a die Familie und die Natur. Damit die Theorie auch in die Praxis umgewandelt werden kann, braucht es die Bescheidenheit, die nur dann erlangt werden kann, wenn man seinen Lebensstandart nicht ständig mit dem des Nächsten vergleicht, sondern stets an seiner eigenen Persönlichkeit arbeitet, die statt moderner Produkte besonders hervorsticht. Das Lebensmotto: "Ich könnte mir zwar den Konsumterror locker leisten, habe ihn aber nicht nötig", ist mehr als nur ein dumpfer Slogan, denn er unterstreicht  eine vorhandene Charakterstärke und trägt sie erfolgreich nach Außen. (29.10.16)

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